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„Digitalisierung“ – Fortschritt oder Kostenspirale?

„Digitalisierung“ – wenn man im 21. Jahrhundert angekommen ist, kann man sich diesen Begriff wohl nicht mehr aus dem Alltag wegdenken. Viele Mitarbeiter großer Betriebe empfinden sie vielleicht sogar bereits als „nervig“ oder „überbewertet“, da sie für das Auslösen vieler interner Umstrukturierungen in Unternehmen verantwortlich ist. Daraus resultierend stellt sich nun jedoch die folgende Frage: Bewirken diese mediengestützten Reformen wirtschaftliche und damit verbunden auch innenpolitische Fortschritte oder ist die Digitalisierung eine fortschreitende Spirale kostspieliger und aufwendiger Umgestaltungen?

Letztere Ansicht wird besonders durch die Tatsache unterstützt, dass jegliche Anschaffungen in Form von Endgeräten wie Tablets, Smartboards, etc. im Zuge der Umstrukturierungen in spätestens 2 bis 3 Jahren wieder technisch überholt sein werden. Diese müssen dann mit einem erneuten hohen Kostenaufwand beschafft werden, wenn der Konzern immer „Up-to-Date“ bleiben möchte. Auch der finanzielle Aufwand, der durch Schulungen der Mitarbeiter entsteht, ist nicht gering. Im Gegenteil: Qualifizierte Fortbilder in digitalen Bereichen lassen sich ihren Preis zahlen für erfolgreiche und wirkungstragende Seminare im Umgang mit neuen Medien.
Diese Fortbildungen sind jedoch notwendig, damit die Arbeitnehmer richtig lernen, mit den Umstrukturierungen umzugehen und die digitalen Mittel zum Vorteil der Firma einsetzen zu können. Wie man also erkennt, fallen etliche Kosten an und eine Menge Aufwand für Arbeit, die man auch ohne mediale Unterstützung zuvor leisten konnte.

Welche Vorteile lassen sich jetzt bloß noch finden nach all diesen negativen Kostenaspekten? Diese Frage ist durchaus berechtigt. Betrachtet man das Ganze nun aber aus der Sicht der jungen Generation der „digital natives“, wie man sie auf Neudeutsch bezeichnet, eröffnen sich endlose Möglichkeiten. Besonders der Arbeitsmarkt hat eine massive Erweiterung erfahren und Berufe geschaffen, die nicht nur eine hohe Kapazität an Arbeitskräften besitzt, sondern auch an das Aufwachsen mit der Digitalisierung angepasst ist. Damit ist gemeint, dass junge Erwachsene, die nun kurz vorm Abschluss der Schullaufbahn stehen die Möglichkeit haben, ihren Alltag von Smartphone, Computer und Co. in die Berufsausbildung oder ins Studium zu integrieren. Da diese Technologien bereits vollständig in ihr Leben integriert sind, was oft von älteren Generationen kritisiert wird als „Verfall von Kultur und Kommunikation“, kann als absoluter Vorteil gesehen werden: junge Menschen öffnen so die Tür zur Weiterentwicklung von Technik und Wissenschaft in etlichen Bereichen. Selbstverständlich bringt diese Entwicklung auch wieder neue Nachteile mit sich, zum Beispiel das Wegfallen bestimmter Posten durch das Ersetzen durch Maschinen. Aber: durch Weiterentwicklung werden neue Berufsfelder geschaffen und andere optimiert, was ein Kreislauf der modernen sozialen Marktwirtschaft, wie sie in Deutschland geführt wird ist.

Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass der Begriff „Digitalisierung“ nicht nur für negative Aspekte wie das Abschaffen von Arbeitsplätzen oder unglaubliche Unkosten verantwortlich ist, sondern besonders auch neue, der Zeit des technologischen Fortschritts angepasste positive Optionen eröffnet. Dies gilt besonders für junge Menschen, die ihren Weg in die berufliche Zukunft noch suchen.

Beitragsfoto: pixabay.com

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