Kategorien: Meinung

Vertrauen in Journalisten stärken und sich der Freiheit bewusst werden

Es ist ein turbulentes Jahr 2020, es sind kritische Zeiten und es wird wohl ein anderer Tag der Pressefreiheit werden als er es die letzten Jahre war. Aber auch die Corona-Krise will nicht leugnen wie die Pressefreiheit ihre Spuren zeigt. Das mediale Interesse ist zwar so hoch wie noch nie, die „Tagesschau“ im Aufschwung wie noch nie und zuhause weiß jetzt plötzlich jeder Teenie wieder was denn eigentlich dieser „Öffentlich-Rechtliche” Rundfunk ist.

Klar, die Medien polarisieren. Sie wollen gerade das Letzte sein was uns rettet und uns irgendwie durch den normalen Alltag weiterbringen soll.  Informationen bringen sie gern, jeden Tag immer wieder und rund um die Uhr – nichts Anderes ist genau unser Job als Journalisten. Mit dem Boom den wir gerade erfahren, lernen wir eine neue Gruppe des Lebens kennen. Es sind Menschen die ihr Leben offen teilen, die Ihre Sorgen offen sagen.

Es sind vor allem Menschen wie Daniela oder Mama Poldi die „geheime Forschungen“ in die Welt spülen, die so geheime Covid-19 Ergebnisse haben das nicht einmal die angeblich dozierende Wiener Uni was weiß. Es sind Menschen wie Professor Dr. Scheinheiligkeit der eigentlich Metzger ist, aber trotzdem weiß, das Corona ja nur eine harmlose Grippe sei. Die Pressefreiheit gibt Allen die Möglichkeit, die eigene Meinung im öffentlichen Interesse Kund zu tun. Auch, wenn das Mancher in nicht allzu fernen Ländern anders sehen mag. Gerade wir Deutschen sollten wissen, dass man lernen muss, für diese Freiheiten zu kämpfen. Denn erst wenn die Freiheit fehlt wissen wir, warum sie existierte.

Stattdessen sind wir es doch, die Konsumgesellschaft, die diesen doch so bürgernahscheinenden Menschen glauben schenken. Die, die nicht mehr hinterfragen, weil alles doch so seriös klingt. Die, die mit der „Zeigefingergymnastik“ auf die bösen Medien zeigen. Wir Journalisten, Muttis Lügenfraß, GEZ-Huren auf dem Lügenstraßenstrich. Wer das nicht glaubt, der dann nur Trump vertraut, überhaupt ohne Twitter wäre diese Welt doch eine ganz andere. Diese Informationen die da auf uns rieseln, wir Verbraucher fressen sie wie die Tiere die fressen, schmecken ohne Hinterfragen, so ähnlich können wir Affen doch sein. Ein Verbot des Lügens, ein Gesetz gegen all die alternativen Wahrheiten wird es wohl so schnell nicht geben, das schafft nicht mal das Grundgesetz. Die Pressefreiheit ist aber ein solches Grundgesetz! Artikel fünf sichert sie mit der Meinungs-, Rundfunks- und Informationsfreiheit. Auch wenn das System bröckelt. Diese Freiheiten sind da, für uns, und sie sind da für unsere Gesellschaft, unser freies Deutschland, unser freies Leben und unsere Demokratie.

Machen wir weiter wie bisher und lassen uns genau diese Freiheiten nehmen?
Gehen wir doch einmal in unsere Geschichte zurück, und erinnern uns, was Freiheit ist. Gerade an so einem Tag wie heute – dem Internationalen Tag der Pressefreiheit.

Wir sind der Fortschritt. Deutschland weiß was Freiheit nehmen ist und auch, was Freiheit geben ist. Sollten wir nicht darauf stolz sein? Wir Journalisten sind es, die Tag für Tag kämpfen. Nicht nur für einzelne Themen oder nur für die Gesellschaft Nein! Längst auch für diese uns bekannten Mächte, Einige von uns bezahlen dafür mit ihrem Leben. Soviel kann Information Wert sein und soviel ist vor allem Freiheit wert – das eigene Leben.

Dem Wert einer Information, einer Nachricht oder einer Recherche folgt die gesellschaftliche Wertschätzung. Die Schätzung des Wertes nach Pressefreiheit, nach Meinungsfreiheit nach der Freiheit des Hinterfragens. Wir schätzen die Kolleginnen und Kollegen wert, die gerade in diesen Zeiten für Informationen ihr Leben riskieren, allen voran ihre Gesundheit. Es sind nämlich nicht nur all die Ärzte, all die Verkäufer, all die LKW Fahrer, all die Krankenschwestern, es sind auch all die Journalisten die für diese Gesellschaft da sind und das weil Deutschland frei ist, weil die Presse in Deutschland frei ist. Vergessen wir doch alle mal die selbsternannten Moderatoren, Professoren, Doktoren, Lehrer und glauben an das, was uns Menschen vor unserer Zeit in diesem Land gegeben haben. Hören wir mal auf, die Menschen zu beleidigen und zu schikanieren die dafür Sorgen das wir erfahren, wenn Boris Johnson mit Corona Infiziert ist, oder wie Trump in der Welt ohne Twitter ist, dass ihm Corona den Nährboden wegreißt.

Hören wir bitte auf damit zu glauben, Journalismus kann jeder! Klar bildet sich heute jeder seine eigene Wahrheit. Gerade die Selbstinszenierung in den sozialen Medien ist ein Beleg dafür. Fangen wir aber wieder an, an das zu glauben, was uns mindestens genauso wert sein sollte wie unsere Gesundheit. Uns ist es doch wert das wir Frei sind? Uns ist es doch wert, unsere Meinung frei sagen zu können, ohne erschossen zu werden oder ins Gefängnis zu kommen.

Also lasst es uns bitte auch wert sein das die Presse mindestens genauso frei ist und lasst es uns wert sein, das genau diese Presse ohne Heuchler und ohne Lügen arbeiten darf und kann – mehr will sie nämlich auch nicht. Hören wir auf, sie zu verspotten, fangen wir damit an, an sie zu glauben und sie zu schützen. So können wir gemeinsam alle dafür Sorgen das wir wieder einen zu einem Demokratischen Europa und einem freien, unabhängigem Journalismus.

Beitragsbild: unsplash.com / Andrew Neel

Aaron Schröder

Wenn ich nicht gerade spannenden Geschichten hinterher jage, tauche ich ab in die Welt der Krimis und des Filmes- beim Drehbuch schreiben. Neben Schreiben, Lesen und einem guten Kaffee verschwinde ich mittlerweile auch im Radio beim Moderieren eines Schülermagazins. Als 20 jähriger besuche ich ein Gymnasium in der Eifel. Mit Luxemburg als Nachbarn reise ich auch sehr gerne. Meine Interessen beziehen sich hier auf alles in Politik, Europa und Kultur. Auch das ein oder andere gesellschaftliche Thema- unsere Gesellschaft ist es, die uns so interessant macht und die es wert ist, hinter die Fassade des Menschen zu schauen.

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