“I can´t breathe” zitiert tausende Plakate der Menschen, die in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt gerade gegen rassistische Polizeigewalt protestieren. Auslöser für die Demonstrationen war der Tod eines afroamerikanischen Mannes, der nach einer brutalen Verhaftung in Minneapolis starb. Im Netz ging das Handyvideo einer Passantin viral, das die Festnahme von George Floyd zeigt: Minutenlang kniet ein weißer Polizeibeamter auf dem Genick des Schwarzen Verdächtigen, der mehrmals über Atemnot klagt, bis er bewusstlos wird. Später im Krankenhaus verstirbt er.
Der Tod von George Floyd hat in zahlreichen US-Städten und auf der ganzen Welt zu Demonstrationen, Ausschreitungen und Krawallen geführt. Nicht immer friedlich – Berichtet wird von brennenden Autos, Barrikaden und Polizeiwachen. Besonders in Minneapolis, der Stadt, in der Floyd starb, ist die Lage eskaliert. Der Gouverneur des Bundesstaats, Tim Walz, hatte am Donnerstag die Nationalgarde mobilisiert und einen Notstand für Minneapolis und umliegende Gebiete ausgerufen. In seiner Anordnung hieß es, friedliche Demonstrationen seien weiterhin erlaubt.
In Cicero, einem Vorort von Chicago, sind dabei Medienberichten zufolge zwei Menschen gestorben. Über die genauen Umstände ist nichts bekannt. In mehreren Städten wurden zudem Polizisten verletzt.
Präsident Donald Trump bekundete in einer Pressekonferenz sein Beileid für die Familie Floyds. Auf Twitter machte er dann linksradikale Mitglieder der Antifa für die Unruhen in den USA zuständig und kündigte an, er wolle die Antifa als terroristische Vereinigung einstufen lassen und in den Vereinigten Staaten verbieten. Bei seiner Pressekonferenz drohte Trump außerdem mit dem Einsatz des Militärs: Er werde den Einsatz von “Tausenden schwer bewaffneten” Soldaten und Polizisten in der Hauptstadt Washington anordnen, um “Randale, Plünderungen, Vandalismus, Angriffe und die mutwillige Zerstörung von Besitz zu stoppen”. Sich selbst bezeichnete Trump als “Präsident für Recht und Ordnung”.
Der Polizeibeamte, der Floyd festnahm und mit den Knien auf den Boden zwang, wurde am Freitag festgenommen und muss sich nun vor Gericht verantworten. Ihm wird Totschlag und fahrlässige Tötung vorgeworfen – Es drohen nach den Gesetzen in Minnesota insgesamt bis zu 35 Jahre Haft. Gegen drei weitere an dem Einsatz beteiligte Beamte wird ermittelt.
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